Humanbiologie und Erste Hilfe

Angewandte Biologie im Unterricht der Tagesstruktur

In den Monaten Mai und Juni setzten sich die Schülerinnen der Jugendstätte Bellevue im Rahmen der NMG Stunden (Natur-Mensch-Gesellschaft) mit dem menschlichen Körper auseinander. In der Theorie wurden der Aufbau und die Funktionen verschiedener Köperteile angeschaut. In Zusammenarbeit mit der Sektion Mittelrheintal der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft, SLRG machten sich die Jugendlichen parallel dazu mit Nothilfe und lebensrettenden Massnahmen vertraut.

Im Fokus standen dabei stets der Eigenschutz, die persönlichen Grenzen und der Umgang mit herausfordernden Situationen. Die Grundlagen der Wiederbelebung wurden gelehrt und mittels theoretischem Wissen zu Herz und Herzkreislauf vertieft. Eine Jugendliche äusserte sich dazu: „Im praktischen Teil haben wir angeschaut, was bei einem Herzstillstand unternommen werden muss und haben an den Puppen Fred und James geübt.“ Dabei kamen diverse Defibrillatoren und andere Hilfsmittel wie Ambu-Beutel oder Beatmungstücher zum Einsatz.

Langsam kamen die Jugendlichen dem Ziel näher, korrekt eine zehnminütige Reanimation mittels Thorax Kompressionen und Beatmung durchzuführen. Als es um die Thematik „Haut“ ging, floss nicht nur künstliches Blut, sondern auch der Umgang mit Verbrennungen und die Immobilisation von Extremitäten wurden geübt.

Nebst dem Aufbau des Hirnes und den Hirnfunktionen lag ein besonderes Augenmerk auf dem Erkennen eines Hirnschlags, ist dies doch die dritthäufigste Todesursache in der Schweiz. „Taubheitsgefühl, verwaschene Sprache, Lähmungen und starke Kopfschmerzen können Anzeichen eines Hirnschlags sein. Wir haben gelernt, dass bei einem Hirnschlag jede Minute zählt!“, so die Ausführungen einer Schülerin. In diversen Fallbeispielen im und um die Jugendstätte Bellevue herum übten sich die Jugendlichen im Beurteilen und Meistern unterschiedlichster Situationen aus den Bereichen der Nothilfe und Ersten Hilfe. Anfängliche Berührungsängste konnten abgebaut werden und die Jugendlichen handelten immer ruhiger und sicherer.

Schlussendlich absolvierten die Schülerinnen bei ihrer Klassenlehrperson in der Schule eine schriftliche Prüfung, wobei alle Jugendliche hervorragende Ergebnisse erzielten. Nebst den biologischen Aspekten wurden Fragen zum Thema Beurteilung von Patienten, Herangehensweise an herausfordernde Situationen und wichtige Notfalltelefonnummern abgefragt. Die praktische Prüfung fand bei einer BLS-AED Expertin der SLRG Sektion Mittelrheintal satt. Für die Jugendlichen eine herausfordernde Situation, galt es nun, das Erlernte unter Druck und Beobachtung einer externen Fachperson umzusetzen, Fragen zu Handlungsweisen mündlich zu beantworten und unterschiedliche Fallbeispiele zu meistern. Dementsprechend war die Nervosität bei allen im Vorfeld hoch, während dem praktischen Teil lösten die Schülerinnen die Aufgaben jedoch souverän und mit der notwendigen Ernsthaftigkeit.

Allen Jugendlichen, welche ein von der Swiss Resuscitation Council (SRC) anerkanntes Zertifikat BLS-AED der SLRG anstrebten, konnte dieses zum Schluss überreicht werden. An dieser Stelle gratulierten wir allen Modul BLS-AED Absolventinnen herzlich zur erbrachten Leistung.

Ein grosses Dankeschön gebührt der Vereinsleitung der SLRG Sektion Mittelrheintal und ihrer Kursleiter, welche durch ihre flexible Einsatzbereitschaft und das Bereitstellen des Materials diesen Kurs in der Jugendstätte Bellevue erst ermöglicht haben. Durch die Verknüpfung der Theorie des menschlichen Körpers und lebenserhaltenden Massnahmen konnten die Jugendlichen im Fach NMG Sicherheit im Umgang mit Erster Hilfe gewinnen und für sie ein Mehrwert generiert werden.